Tryavna, Bulgarien
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Die Museen von Tryavna

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Das Geschick der Meister von Tryavna, wunderschöne Gebäude aufzubauen, ist unvermeidlich mit zwei anderen Handwerken, Holzschnitzerei und Ikonenmalerei, verbunden. In der frühen Periode der Kunstschule von Tryavna übernehmen die Meister oft die Bauarbeiten und die innerliche Verzierung der Kirchen. Mit Zunahme der Nachfrage und der Bestellungen zum Aufbau von Kirchen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts trennen sich Bauhandwerk, Ikonenmalerei und Holzschnitzerei als einzelne Handwerke voneinander. Das bedeutet aber nicht, dass die einzelnen Familien, handwerkliche Fertigkeiten nur noch in einem Gebiet beherrschen. So gibt es in der Familie Vitanovtsi Holzschnitzer und Ikonenmaler, in der Familie Genchovtsi – ausgezeichnete Baumeister und Holzschnitzer. Aus dieser Familie stammt der hoch geschätzte Baumeister Gencho Kanev, seine Begabung wurde so hoch geschätzt wie diese des berühmten Baumeisters Kolyo Ficheto. Er hat erfolgreich eine Integration zwischen den bulgarischen Traditionen im Bauwesen mit den europäischen Bautraditionen erzielt. Im 19. Jahrhundert entfaltet seine Kunst der andere groβe Baumeister der Schule von Tryavna – Dimitar Sergyov, der zum ersten Mal von der Osmanischen Verwaltung als „Architecton“ anerkannt wurde, das heiβt Baumeister mit Fertigkeiten eines Architekten.

Die einmalige Gestalt von Tryavna ist auf ihre einzigartige Architektur zurückzuführen. Mehrere Generationen von Baumeistern haben Kirchen, Brücken, Schulen errichtet, sie gaben den Häusern von Tryavna ein originelles Antlitz. Sie können wegen der unruhigen Zeiten hinter einem hohen Zaun versteckt sein, oder direkt auf der Straβe stehen, mit aufgeklappten Fensterläden der Geschäfte im Erdgeschoss. Deshalb beeindrucken uns die Häuser von Tryavna mit ihrer Architektur. Hier zählen wir einige der Besonderheiten auf: zweistöckig, die oberen Stockwerke haben hervorstehende Erker, weiβe Wände mit vielen gebogenen Fensterbänken oder schrägen Eckfenstern. Das bemerkenswerteste Haus in Tryavna ist das Daskalov-Haus. Besonders sehenswert sind die zwei Holzdecken mit geschnitzten Sonnen, die der Meister Dimitar Oshanetsa und sein Lehrling Ivan Bochukovetsa geschaffen haben, nachdem sie gewettet haben, wer das schöner machen kann. Als Architekturgruppen aus der Epoche der Wiedergeburt können die Petko-R.-Slaveykov-Straβe und der Kachaunska-Weiler bezeichnet werden, wo die Authentizität und die Romantik der Vergangenheit aufbewahrt sind. Zu den Meisterwerken des Architekturerbes von Tryavna zählen die Häuser, die von Dimitar Sergyov aufgebaut wurden: das Kalinchev-Haus (1830), das Dobrev-Haus (1834), das Raykov-Haus (1846), das Kirev-Haus (1851). Mit der städtebaulichen Eigenart des Kapitan Dyado Nikola-Platzes wurde eine einmalige Lösung erreicht – der Platz hat sein authentisches Aussehen vom 19. Jahrhundert erhalten.

In Harmonie mit der architektonischen Gestalt und dem Antlitz der alten Tryavna steht die gewölbte Steinbrücke, die im Jahre 1844-45 von Dimitar Sergyov aufgebaut wurde. Diese Brücke und der Uhrturm tragen zur einmaligen Atmosphäre der Stadt bei. „... 1814: errichtet wurde der Uhrturm von Tryavna...“, schreibt der Chronist von Tryavna der Pope Yovcho. Die Legende erzählt, dass um die Genehmigung für den Aufbau des Turms von der Osmanischen Gewalt zu erhalten, mussten die Frauen von Tryavna verzichten, den traditionellen Kopfschmuck „Sokay“ tragen (Schmuck, der an die wunderschönen Diademen der Zarinnen erinnert). Der Uhrturm gehört zu den Symbolen der Stadt. Jeden Abend, nach dem letzten Glockenschlag um 22 Uhr, ertönt in der Stille die Melodie des alten bulgarischen Liedes „Nerazdelni“ (unzertrennlich) nach Text von Pencho Slaveykov.

Nicht wenige prachtvolle Kirchen, Schul- und öffentliche Gebäude, die von Baumeistern von Tryavna aufgebaut wurden, stehen in vielen Orten Bulgariens.

Nach der Befreiung sind viele Nachfolger der damaligen Baumeister nach benachbarten Ländern, nach Kleinasien, Amerika, Australien gezogen, wo sie ihre Arbeit mit Würde getan haben und zeigten, was sie von ihren Ahnen gelernt haben.

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